Landesmeisterschaft Herbram-Lichtenau

Gestern war es soweit, ich bestritt mein erstes Straßenrennen der Saison 2014.

In Herbram Lichtenau bei Paderborn fanden die Landesverbandsmeisterschaften auf der Straße statt.

Es war, nach meinem Empfinden, sehr kalt! Wahrscheinlich habe ich die Rennen bei richtig, richtig kaltem Wetter verpasst, weshalb sich 10° C bei mir wie Temperaturen um den Gefrierpunkt anfühlten. Kälte ist mir immer lieber als Hitze, weshalb ich mich doch recht gut fühlte … sicherlich auch dem Carbo-loading am Vortag (meine Omi hat Geburtstag gefeiert) zu verdanken.

Sechs Runden waren zu absolvieren, die ersten zwei verliefen in gewöhnlich entspannt-gemütlicher Atmosphäre. In der Dritten beschloss ich, meinen Puls mal ein wenig in die Höhe zu treiben und attackierte, allerdings schon ein wenig mit Ansage … überraschenderweise war diese Attacke direkt von Erfolg gekrönt und Cristina Koep, Melanie Hessling und ich waren auf und davon.

Unsere gemeinsame Zeit als Spitzengruppe schienen wir ganz nett zu finden … oder war es der Respekt vor den Anderen, der uns bis zum Schluss beisammen hielt?

Das Rennen wurde eigentlich vor der Zielkurve entschieden … danach hatte man eh keine Chance mehr vorbei zu kommen. Ich versuchte es also mit einem langen Sprint bis zur Zielkurve … sah auch erst recht vielversprechend aus, bis auf die letzten Meter … da stach Melanie innen rein und da war der Sieg für mich gegessen. Christina schien etwas überrascht von der Attacke und wurde dritte.

Ich bin doch recht zufrieden mit dem ersten Rennen der Straßensaison 2014 und es hat mal wieder Spaß gemacht 😉

 

Hier geht es zu den Fotos vom Rennen

 

Etappe IX: Auskullern

Eigentlich wollte ich heute ja nochmal ordentlich reinklotzen … aber irgendwie ist die Lust über Nacht vergangen und auch die Beine sind heute ziemlich träge … ehe ich aber gar nichts mache, kullere ich lieber noch ein Stückchen aus. Eine ausgedehnte Blümchenpflücktour nach Tschechien an der Elbe entlang. Das gute Wetter muss schließlich genutzt werden.

Nach zwei Stunden bin ich wieder in Bad Schandau und genieße die letzten Sonnenstrahlen, es zieht sich allmählich zu.

Nach einer seeeehr langsamen Bergauffahrt zur Unterkunft, überkommt mich allerdings die Langeweile und ich latsche zu Fuß wieder runter, um dann zu Fuß wieder hoch zu latschen. Dabei entdecke ich einen wunderbar asphaltierten Weg (Bergweg – und das nicht ohne Grund) runter ins Karnitzschtal. Und ich bin froh, dass ich diesen Weg nicht mit dem Rad entdeckt habe … 😉

Eine Erkundungsfahrt des Ortsteils Ostrau dauert 10 Minuten mit dem Rad. Der Ausblick ist und bleibt sehr schön und das Frühstück schmeckt sehr gut.

Meine Reise mit dem Rad durch den Norden und Osten Deutschlands neigt sich somit auch dem Ende zu. Ich freue mich schon wieder auf zu Hause, denn allmählich wird es doch recht einsam. Vor allem weil ich, durch meine ständige Unterkunft in Bad Schandau, nicht mehr so lange auf dem Rad (ich sage nur Gegenwind) sitze und den restlichen Tag nicht auf der Suche nach Futter bin und dann halb tot ins Bettchen falle.

Es war ein wunderbares Erlebnis, vor allem aber auch ein gutes Trainingslager und wird nicht das letzte Mal gewesen sein … Wenn jemand das nächste Mal mitmöchte, immer gerne!

Bis bald mal, die Mieke

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Etappe VIII: Bad Schandau

Heute ist es soweit, ich werde das erste Mal wieder ohne Satteltaschen und Gepäckträger Rennrad fahren. Ich starte schon um acht Uhr dreißig. Genau weiß ich selber nicht wieso …denn ich habe ja eigentlich alle Zeit der Welt.

Das Frühstück war lecker.

Hier oben auf dem Berg hängen noch die Wolken fest und es ist noch ziemlich frisch … zehn Minuten später, unten an der Elbe angekommen, ist es gleich schon wärmer. Einmal überquere ich die Elbe und dann stehe ich auch schon im ersten Berg des Tages. Trotz abgebautem Zusatzgewichts am Rad stelle ich mit leichter Ernüchterung fest, dass ich immer noch selber treten muss um voran zu kommen. Der leichte Frust wandelt sich aber sehr schnell in pures Staunen beim Anblick der ersten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Baumkronen suchen, um dann die wilden Felsformationen in ein warmes Licht zu tauchen.

Des Öfteren vergesse ich das Training und hole die Handykamera raus. Mein Vater sagt immer: „Multitasking ist Quatsch!“. Recht hat er … freihändig, mit Blick auf das Handydisplay gerichtet, einen Berg runter fahren, dabei lenken und das ein oder andere Mal bremsen ist nicht möglich. Trotzdem habe ich ein paar Bilder schießen können. Nur so für mich als Erinnerung, denn einen besonderen künstlerischen Wert haben diese Aufnahmen nicht.

Die Sonne lacht und lacht und ich auch. Das einzige was mir langsam ziemlich auf den Geist geht, sind die NPD-Wahlplakate an jedem zweiten Laternenpfosten. Da lacht mich immer so eine blonde, junge Frau an, ihr Name ist wahrscheinlich Maria … und auf dem Plakat steht:“ Maria statt Sharia!“. Das schlimme ist, dass Plakate anderer Parteien hier vollkommen in Unterzahl sind. Und wenn ich bergauf fahren muss, ziehen diese einfallsreichen Sprüche viel langsamer an mir vorbei als mir lieb ist.

Nach einer kurzen Cross Einheit einen Kopfsteinpflasterweg, mit sagen wir siebzehn bis zweiundzwanzig Prozent Gefälle, hinunter zur Elbe … geht es wieder hoch, zum Glück asphaltiert … und nur fünfzehn bis zwanzig Prozent Steigung. So ist das hier … alles was man runter fährt, muss man auch wieder hoch fahren, wenn man auf einem Berg wohnt.

Als ich wieder an der Jugendherberge ankomme, ist es erst Mittagszeit. „Und was macht ich jetzt?“

Ich laufe zum Aufzug mit dem ich mir gestern schätzungsweise fünfzig Höhenmeter gespart habe. Den Weg, den ich mich gestern mit dem Rad hochgequält habe, dokumentiere ich in Form digitalen Bildmaterials.

Zu Mittag esse ich in einem kleinen Lokal am Marktplatz … kaufe noch schnell etwas im Supermarkt, steige in den Zug und fahre nochmal nach Dresden … tja. So. Nach eineinhalb Stunden muss ich auch wieder zurück fahren und gönne mir den Luxus eines Taxis hinauf zur Unterkunft, denn der Bus fährt nicht mehr und auf Laufen habe ich nur wenig Lust.

So habe ich unnütz Geld ausgegeben und mir die Zeit vertrieben … muss auch mal sein.

Morgen werde ich hier den letzten Tag verbringen. Hoffentlich mit genauso schönem Wetter wie heute. Bis dahin!

Die Mieke

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Etappe VII: Dresden – Bad Schandau

Es war ein sehr schöner Tag in Dresden. Ich habe so ziemlich alles abgeklappert was es abzuklappern gibt … doch ich glaube noch immer nicht alles gesehen zu haben.

Heute radele ich wirklich mal an der Elbe entlang. Das Wetter ist einfach wunderbar. Bis nach Bad Schandau werden es so vierzig bis fünfzig Kilometer sein …bis dahin fahre ich mal ohne Garmin … einfach der Elbe entlang.

Also es ist einfach traumhaft schön! Rechts und links der Elbe erheben sich große Kalksandsteinformationen an denen die kleinen idyllischen Orte nur so kleben. Auf meiner gesamten Tour bin ich bisher nur fünf Rennradfahrern begegnet. Heute treffe ich zweieinhalb mehr die mich über gut zehn Kilometer begleiteten. Und … ich bin nochmal Fähre gefahren J

Kurz vor Ende stehe ich vor einem Aufzug der faule Menschen wie mich in Null Komma Nix um, sagen wir, fünfzig Höhenmeter erleichtert. Dass ich aber doch nochmal eine krasse Steigung überwinden muss, hat man mir vorher nicht gesagt. Mein Rad hat durch die Satteltaschen doch irgendwie den dringlichen Drang danach, vorne abheben zu wollen …Leichte Steigungen sind mittlerweile kein Problem mehr. Sogar der Wiegetritt funktioniert. Diese siebenhundert Meter gepflasterter, eher Fuß- als Radweg, stellen sich mir als Huy-artige Mauer in den Weg. Gut wenn man vorher nicht weiß was da noch auf einen zukommt.

Stehversuch – halbe Kurbelumdrehung – Stehversuch  -halbe Kurbelumdrehung – …usw …meine Fahrtechnik.

Letztendlich bin ich doch an der Jugendherberge angekommen … mitten auf’m Berg mit Aussicht über die sächsische Schweiz. Wunderbar!

„Ich bin ja nicht zum Spaß hier!“, denke ich mir, lade mein Gepäck ab, steige wieder auf’s Rad und mache die halb mühsam erarbeiteten Höhenmeter wieder zu Nichte indem ich, dieses Mal über die Straße, runter fahre um noch eine Runde zu drehen.

Jaja, wunderbare Landschaft einfach nur! Wundervoll! Und ich habe die tollsten Ecken wahrscheinlich noch gar nicht gesehen. Riesige Felsen ragen hervor, ein Fluss schlängelt sich durch das Tal und Vögelchen zwitschern. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Trainingseinheiten hier … auch wenn es das ein- oder andere Mal Berg auf gehen wird.

Wieder in Bad Schandau angekommen (noch nicht auf’m Berg) gönne ich mir ein wirklich sehr, sehr köstliches Stückchen Kuchen. Der Anstieg zur Jugendherberge wird mit minimalem Kraftaufwand bewältigt, da kommen auch schon die ersten Tropfen runter.

Eigentlich wollte ich nochmal runter ins Tal und einkaufen gehen … doch das Wetter hält mich irgendwie von einem doch etwas längerem Fußmarsch ab. Zum Glück finde ich hier oben auch was zu essen. Auch mein Abendessen ist sehr, sehr köstlich!

Noch einen schönen Abend! Mieke

 

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Etappe VI: Wolfsburg – Calbe (Saale) – Dresden

Nach einer erholsamen Nacht in Wolfsburg steige ich wieder auf mein schnelles Sportgerät. Ich bin früh dran in der Hoffnung, dass der Wind  morgens noch nicht so stark sein wird. Meine schlaue App hat mir nämlich verraten, dass ich heute wieder mit reichlich Wind von vorne beschenkt werde.

Meine Hoffnung geht in Erfüllung und ich kann die ersten fünfzig Kilometer schnell abhaken. Zudem ist traumhaftes Wetter!

Irgendwie geht es die ganze Zeit tendenziell bergauf. Bergauf spürt man den immer stärker werdenden Wind wenigstens nicht so stark.

Die Landschaft ist … tja … so mitteldeutsch halt … hügelig mit viel Feld und ab und zu mal Wald.

Noch vierzig Kilometer: Mir schwant schlimmes, als ich mir die Windräder so anschaue. Volle Kraft voraus gegen Mieke. „Gutes Training, Mieke … nur gutes Training!“

Erstaunlicherweise nur noch vierundzwanzig Kilometer: Mein Garmin macht „Tüdelü“, ich solle in dreihundertfünfunddreißig Metern den Kreisverkehr an der dritten Ausfahrt beenden.

„Ai ai Sir!“, denke ich mir und folge den Anweisungen meines fast immer treuen Wegweisers.

Gestern hatte ich ja ein wenig kritisiert, dass das Garmin keine Lust mehr hätte und vornehmlich für Radfahrer gesperrte Bundesstraßen bevorzugte … diese Kritik schien es sich zu Herzen genommen zu haben und überrascht mich heute mit ein wenig (6 Kilometer) Paris Roubaix vom Feinsten! Auf diesen ganzen sechs Kilometern – ungefähr siebenundzwanzig Minuten – ist mir kein Auto begegnet … Das Garmin scheint doch recht sensibel zu sein was Kritik angeht …

„Lieber kämpfe ich gegen Wind als gegen Kopfsteinpflaster“, dieser Gedanke war falsch. Das stellte ich schon nach zehn Metern Asphalt und Gegenwind fest. Vor mir liegen noch siebzehn Kilometer. Ich habe mal wieder keine Lust mehr.

Jedem verlorenen Windschatten in Form von Autos, trauere ich hinterher … aber ich habe es ja so gewollt.

Naja die letzten Kilometer sind immer die längsten … und so schleppe ich mich bis nach Calbe an der Saale. Auch hier leitet mich das Garmin noch einmal knapp einen Kilometer über Kopfsteinpflaster … es scheint fast so, als wäre es eingeschnappt.

Was ich hier mache in Calbe? Ich warte auf einen Zug – dieses Mal aber nicht spontan, sondern geplant. Da der Wind die nächsten Tage ordentlich aus Osten wehen wird, habe ich beschlossen dem ein Schnippchen zu schlagen und per Zug nach Dresden zu düsen.

„Der Bahnhof ist aber ein ziemlich unheimlicher Ort …“ Geräusche wie im wilden Westen und keine Menschenseele auf dem verlassenen Bahnhof. Außerdem kommt dann und wann mal ein bisschen Dach vom Himmel geflogen.

Ich steige also in den Zug und fahre nach Dresden. Morgen werde ich hier meinen Ruhetag verbringen. Mal sehen was die Stadt so zu bieten hat.

Übrigens noch Frohe Ostern!

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