WM in Moskau

Im Rahmen der Bahn-WM war Mieke im August gemeinsam mit den Nationalteam-Kolleginnen Lena Scheiner, Lisa Fischer und Lisa Küllmer für 8 Tage in Moskau.
Hier ist ihr Bericht.

Nach der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Frankfurt Oder, welche etwa eine Woche andauerte, ging es endlich los … Moskau wir kommen!!!

Am Samstag den 13. August ging unser Flieger nach Moskau … eigentlich unspektakulär. Doch wenn man im Flugzeug sitzt, über das Rollfeld zur Start- und Landebahn rollt und dabei etwa 20 gelben Koffern mit der Aufschrift FES winkt, wird die ganze Sache schon etwas spannender. In den unscheinbaren Koffern waren unsere Räder, die anscheinend nicht mehr in den Flieger gepasst hatten und nun verlassen auf dem Rollfeld standen.

Erstaunlich entspannt wurde dieses Debakel von der ganzen Truppe hingenommen und zwei Stunden später landeten wir in Moskau. Dort ging dann das Chaos los. Mit gebrochenem Russisch, vielen, vielen Schnipseln mit Gepäcknummern und den Nachteilen der kyrillischen Schrift kämpfte sich der Doktore durch und kam mit der Nachricht zu uns, dass die Koffer mit dem nächsten Flieger in der Nacht ankommen könnten … die Betonung liegt auf dem ach so schönen Konjunktiv!

Am nächsten Morgen bekamen wir aber die Nachricht, dass der Konjunktiv unbegründet war und die Räder bereits im Radstadion angekommen seien. Und für uns Mädels hieß es direkt Bahngewöhnung und Superkompensation. (Für die nicht-Sportler: Superkompensation bedeutet sich nochmal richtig auspowern, um dann die Reserven wieder richtig aufzufüllen). 

Die Bahn war schon groß … Menschen mit Klaustrophobie würden hier kaum Probleme bekommen.

Die Moskauer Radrennbahn gilt übrigens als eine der schnellsten auf der Welt und das spürte man … schön!

Zwischendurch mal ein paar Worte zu Hotel und Essen

Das Hotel war erstaunlich gut … vier Sterne und vernünftige Toiletten … was auf der Bahn nicht der Fall war. Also es war sauber und ruhig und die Frauen an der Rezeption konnten Englisch … das leider zu gut für uns!

Das Essen, jaja, Essen mit Kühlschrankfeeling – da verdirbt der Käse wenigstens nicht!

Man konnte satt werden, man hat ja auch keine hohen Ansprüche mehr, wenn man einige Zeit in Frankfurt Oder gelebt hat. Aber das russische Geschmacksempfinden versteh ich noch nicht so ganz: Kümmelbrötchen, Würstchen, Schinken, Speck, Sauerkraut, Buchweizen und keine Marmelade zum Frühstück. Ich aß jeden Morgen exakt zwei kleine Körnerbrötchen mit Honig … das kam dem deutschen Frühstück doch schon nahe …

Nun geht es mit Radsport weiter!

Am Montag und Dienstag waren KB-Tage. (Auch hier wieder die Erklärung: KB ist der Kompensationsbereich und bedeutet so viel wie Blümchen pflücken, Kaffeerunde oder pillepalle.) Nur Montag konnten wir uns nicht ganz zurück halten … man muss ja mal auf dem Straßenkurs der Olympischen Spiele `84 gefahren sein, wenn die Strecke doch gleich nebenan ist. Auf einem Müllberg wurde dieser Straßenkurs damals errichtet, ja das ist der richtige Ausdruck! Eine etwa 11 Kilometer lange Teerschlange schlängelt sich über diesen Müllberg. Bremsen braucht man da nicht, jede Kurve ist eine Steilkurve, richtig toll, nur nicht zum KB fahren. Die einzige flache Stelle ist die Zielgerade und diese ist eine richtige Straße, mit richtigen Autos und so.

Ansonsten passierte am Montag und am Dienstag, an dem wir übrigens den Ruderkanal von Olympia `84 abfuhren, nicht mehr viel … man vereumelte so seine Zeit mit allerhand Blödsinn und sinnlosen Trips zum Supermarkt.
Lena Scheiner, Lisa Fischer, Mieke und Lisa Küllmer an der Regattastrecke in MoskauDazu muss man sagen, dass man sich in Moskau nicht mit Chinesen in Bullis anlegen sollte.

Am Mittwoch begann die Weltmeisterschaft der Junioren und Juniorinnen auf der Bahn dann endlich. Wir waren noch nicht dran, doch am Mittwoch sagten wir: „Morgen, aaaaaaah….!“

Während der Vorbelastung legten wir richtig gute Zeiten hin, das stimmte uns sehr optimistisch für den nächsten Tag, da stand die Mannschaftsverfolgung auf dem Programm.

Am Abend wurden dann Einzelgespräche mit dem Trainer geführt und die Besetzung in den einzelnen Disziplinen wurde bekannt gegeben:

Donnerstag:
Mannschaftsverfolgung – Lisa K., Lisa F., die Mieke
Punktefahren – Lisa F.

Freitag:
Scratch – Lena Scheiner
Omnium Tag 1: Lisa K.

Samstag:
Omnium Tag 2: Lisa K.

Sonntag:
Einerverfolgung – Lena Scheiner, die Mieke

Und als Ersatz für alles: Lisa Fischer … sie sollte ja nach ihrem Donnerstag nicht denken, sie sei im Urlaub …;)

Weiter zu Teil 2 …

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