DM Bahn 2012 – Deutsche Meisterin in der Einzelverfolgung

1995 Hanka Kupfernagel | 1996, 1999, 2000 Judith Arndt | 2001 Petra Rossner | 2002, 2003, 2010 Christina Becker | 2004, 2005, 2007, 2008 Verena Jooß | 2006 Larissa Kleinmann | 2009 Madeleine Sandig | 2011 Stephanie Pohl …

Klangvolle Namen im deutschen (und internationalen) Frauenradsport bietet diese Aufzählung der deutschen Meisterinnen in der Einzelverfolgung über 3000 Meter auf der Bahn, und bei den Deutschen Bahnmeisterschaften vom 15. bis zum 19. August in Frankfurt/Oder gelang es Mieke, ihren eigenen Namen mit der Jahreszahl 2012 auf dieser Liste zu platzieren. Im Finale über 3000 Meter holte sie ihre Gegnerin Carlene Delev nach 9 Runden ein und stand somit vorzeitig als neue Deutsche Meisterin fest. Dritte wurde Lina-Kristin Schink.

In der Mannschaftsverfolgung ging Mieke gemeinsam mit Verena Jooß und Kathrin Hammes aus ihrem Team Vita Classica an den Start über die 3000 Meter. In der Qualifikation fuhren sie Bestzeit vor den Landesverbänden Berlin und Thüringen. Eigentlich schien das Rennen damit schon gelaufen, zur allgemeinen Überraschung gab es aber trotz der geringen Teilnehmerzahl noch einen Finallauf, in dem die Berlinerinnen die Nase vorn hatten, Mieke und ihr Team belegten Platz 2.

Am 3. Veranstaltungstag ging Mieke noch im Keirin und im Punktefahren auf die Bahn, dort wurde sie jeweils vierte. Alles in allem war das doch wieder eine runde Sache!

Hier geht es zu den Bildern von der DM Bahn (mit Dank an René Penno)
Die Ergebnisübersicht der DM Bahn 2012 gibt es hier 

Sixdays: Fast wie in Kolumbien – mit Seniorenfrühstück

Gut eine Woche vor dem Start, beim Bahnlehrgang in Frankfurt/Oder, kam das Angebot, beim Bremer Sechstagerennen zustarten. Für Mieke (wieder einmal) eine völlig neue Erfahrung – den winterlichen Zirkus auf der Radrennbahn kannte sie bis dahin nicht einmal als Zuschauerin.

Völlig klar, dass nach dieser spontanen Entscheidung und mit nur einer Woche Vorlauf keine Zeit für eine besondere Vorbereitung blieb. Die Vorbereitung fand im wesentlichen im Kopf statt, und der war ziemlich beschäftigt mit der Information, dass jede Menge Weltmeisterinnen am Start stehen sollten.

Nun neigt der Mensch ja zu Übertreibungen, und schließlich ist auch Mieke Weltmeisterin – da könnte man denken dass ausschließlich sie selbst damit gemeint war. Aber weit gefehlt: ebenfalls am Start waren Lucy Garner, aktuelle U19-Straßenweltmeisterin aus England und die Dänin Julie Leth, Juniorinnen-Bahnweltmeisterin von 2010. Komplettiert wurde das starke Feld durch weitere Fahrerinnen aus Dänemark, England, der Schweiz, Russland und Deutschland.

Scratch-, Punkte- und australisches Ausscheidungsfahren galt es am Nachmittag vor der tobenden und ohrenbetäubenden Kulisse des ausverkauften Kindernachmittags zu bestreiten, bevor es am Abend vor vollem Haus die offizielle Vorstellung der Fahrerinnen und im Anschluss das Ausscheidungsfahrerinnen gab – die letzte Chance, sich für das Finale, das als Dernyrennen ausgetragen werden sollte, zu qualifizieren.

Dernyrennen … das versprach spannend zu werden. Nicht zuletzt, weil sich bei der Vorbesprechung am Mittag herausgestellt hatte, dass die Hälfte der Teilnehmerinnen noch nie ein Rennen hinter einem Derny-Moped bestritten hatte. Dennoch entwickelten sich spannende Rennen, und im Finale sah es danach aus als würden Lucy Garner und Julie Leth das Rennen unter sich ausmachen. Aber die Engländerin hatte Pech: der Motor des Dernys explodierte, ohne den Winschatten hatte sie keine Chance sich vorne im Rennen zu halten. Am Ende setze sich Daniela Gaß vor Julie Leth und der Russin Alina Bondarenko durch.

Und wie lief es für Mieke? Sie fuhr von Rennen zu Rennen cleverer, bestimmte das vorentscheidende Ausscheidungsfahren mit und konnte sich so für das Finale qualifizieren. Auch für sie stand im Finale das erste Dernyrennen überhaupt auf dem Programm, und da lief es leider nicht ganz nach Wunsch. Am Ende steht ein 6. Platz in der Gesamtwertung, ein Ergebnis mit dem Mieke in Anbetracht der spontanen Entscheidung, mehr oder weniger ohne Vorbereitung an den Sixdays teilzunehmen, recht zufrieden war. Dies erzählte sie unmittelbar nach dem Rennen auch dem Fernsehteam von SAT1, das sie den Renntag über begleitete. Die Stimmung hatte es ihr besonders angetan, bei Frauenrennen in Deutschland hat sie das so noch nicht erlebt – ganz anders in Kolumbien, von der Stimmung beim Bahn-Weltcup in Cali Anfang Dezember des vergangenen Jahres schwärmt sie noch heute.

Eine richtig Runde Sache wurde Miekes Wochenende durch das abschließende „Seniorenfrühstück“. Weil sie keine Lust hatte alleine zu frühstücken setzte sie sich zu zwei älteren Paaren an den Tisch. Wie sich schnell herausstellte hatten sie am Vorabend das Rennen besucht und waren hocherfreut, ihr Frühstück gemeinsam mit einer Weltmeisterin, die sie am Vorabend noch angefeuert hatten, einnehmen zu dürfen …

Hier geht es zu den Bildern vom Rennen
Weitere Bilder vom Rennen gibt es hier
Bewegte Bilder: Fernsehbericht von SAT1 mit Mieke
Das Frauenrennen bei radiobremen tv