Thüringen-Rundfahrt: Etappen 1-4

Nach dem überaus erfolgreichen Prolog lief es für Mieke zunächst nicht ganz nach Wunsch. Die ersten beiden Etappen beendete sie im Mittelfeld – was in Anbetracht der Konkurrenz durchaus nicht schlecht ist, aber nicht ihren persönlichen Erwartungen entsprach.
Auf der Königsetappe am Donnerstag über knapp 130 km lief es schon besser, bis zur letzten Bergwertung gut 10 Kilometer vor dem Ziel konnte sie sich im Hauptfeld behaupten, am Berg musste sie dann aber reißen lassen. Auf der Höhe versuchte sie zunächst sich wieder heranzukämpfen, der starke Wind, der schon den ganzen Tag geherrscht hatte, verhinderte dies jedoch.

Freitag, 4. Etappe, Einzelzeitfahren.
20,7 Kilometer auf und ab, kein Meter flach – zwei Drittel des Rennens über eine breite, wellige Bundesstraße, an Anfang und Ende winklige Kopfsteinpflasterpassagen und im mittleren Drittel ein anspruchsvoller Abschnitt mit Anstieg, schmalen Straßen, technischen Passagen, sehr schlechten Straßenverhältnissen und Kurven voller Rollsplitt. Bei dieser Schilderung fangen Miekes Augen an zu leuchten, ein breites Grinsen stellt sich ein. Das ist ihre Welt, hier kann sie ihre Klasse unter Beweis stellen – und das tut sie. Platz 22, keine 2 Minuten Rückstand auf die Etappensiegerin Trixi Worrack: das kann sich wieder sehen lassen, das ist ein Ergebnis zum vorzeigen.

So lautet ihre eigene Einschätzung denn auch: „das war geil!“ Auch wenn ein Rollerkurs ihr vielleicht sogar noch eher entgegengekommen wäre – „ich mag es, wenn es abwechslungsreich ist“.

Hier geht es zur Homepage der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen mit Berichten, Ergebnissen und Fotos

Thüringen-Rundfahrt der Frauen: Prolog

Zum Auftakt der diesjährigen 25. Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen stand ein kurzer, knackiger Prolog in Zwickau im Programm. Auf einem kurvigen Kurs über 3,3 Kilometer wurde auch das Bergtrikot vergeben – 800 Meter Anstieg waren zu bewältigen.
Fie Rundfahrt ist das letzte große Rennen vor dem olympischen Straßenrennen in 2 Wochen in London, und die Weltelite der Frauen steht am Start.

Beim Sieg von Hanka Kupfernagel, die die Strecke in 4 Minuten und 51 Sekunden zurücklegte, kam Mieke im Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit nur 20 Sekunden als 21. der 113 gestarteten Fahrerinnen ins Ziel – das bedeutet außerdem den 2. Platz in der Wertung  der besten Amateurfahrerin (mit 9 Sekunden Rückstand auf Esther Fennel, die Führende in der Bundesliga-Gesamtwertung) und den 5. Platz in der Wertung der besten Nachwuchsfahrerin.

Die Rundfahrt im Osten Thüringens dauert noch bis zum kommenden Sonntag.

Die genauen Ergebnisse bei romers.nl 

Die Webseite der Thüringen-Rundfahrt der Frauen

Krasna Lipa – auf und ab in Tschechien

4 Tage, 410 Kilometer, 124 Rennfahrerinnen, 5 Etappen und ohne Ende Anstiege. So lauten die Eckdaten zur „Tour de feminin – Krasna Lipa“, einer jährlich im Norden Tschechiens stattfindenden Rundfahrt, die gelegentlich auch durch Deutschland und – wie auch in diesem Jahr – durch Polen führt und in diesem Jahr vom 5. bis zum 8. Juli stattfand.

Auf der ersten, mit 110 Kilometer längsten Etappe lief für Mieke alles nach Plan – im Finale leistete sie im Trikot der deutschen Nationalmannschaft viel Nachführarbeit, stopfte Löcher und holte Gruppen zurück und kam schließlich mit einer knappen Minute Rückstand auf die Etappensiegerin ins Ziel.

Nicht so richtig rund lief es auf der 2. Etappe. Auch hier war Mieke im Finale dabei, musste kurz vor dem Ziel abreißen lassen und dann ging es irgendwie ziemlich durcheinander. Offensichtlich wurde sie fehlgeleitet, überquerte die Ziellinie schließlich aus der falschen Richtung kommend und musste lange bangen, überhaupt weiterfahren zu dürfen. Schließlich wurde sie im Tagesklassement auf den letzten Platz gesetzt, 10 Minuten 16 Sekunden wurden als „Strafzeit“ gewertet. Eine gute Platzierung im Gesamtklassement war damit außer Reichweite.

Der Samstag war zweigeteilt, los ging es mit einem Zeitfahren über 17,8 Kilometer. Die Wut im Bauch, die vom Vortag noch übrig war, sorgte offensichtlich für Vortrieb und Mieke konnte das wohl bester Zeitfahrresultat der bisherigen Saison einfahren. Platz 16 mit 1:18 Rückstand lassen sich sehen.
Doch damit war der Renntag noch nicht vorbei, am Nachmittag stand noch eine Etappe über 74 Kilometer auf einer 4x zu befahrenden Runde auf dem Plan. Mieke konnte sich mit ihrer Mannschaftskollegin Madeleine Sandig vom Feld absetzen und erreichte das Ziel mit ihr gemeinsam auf dem 2. Platz. Das Hauptfeld folgte eine gute Minute später.
Tipp: Miekes Leistungsdaten von diesem Tag gibt es jetzt hier zu sehen. 

Die Flucht hatte natürlich Körner gekostet, so dass auf der 5. und letzten Etappe der Akku ziemlich leer war nicht mehr viel ging. Platz 50 in der Gesamtwertung war sicher nicht das, was Mieke sich erhofft hatte – von einem 2. Etappenplatz hatte sie aber sicher nicht einmal geträumt.
Miekes Antwort auf die Frage „Wie war das denn jetzt so? Eher ein Erfolg, oder eher ein Ärgernis? Eher ein toller 2. Platz, eine erfolgreich abgeschlossene Flucht, oder eher ein Platz im Mittelfeld der Gesamtwertung? Oder alles auf einmal?“ lautete auf jeden Fall: „achja…eigentlich alles :D“

Herzlicher Dank für die Fotos: © Steffen Metzke!

DM Straße in Grimma

Am Samstag, dem 23.6.2012 ging es über elf Runden à 10,5 km um den Titel der deutschen Straßenmeisterin. Auf dem welligen Kurs im und um das Muldental, der 2 Anstiege enthielt, wurden die Karten schon im Verlauf der 2. Runde auf den Tisch gelegt, als die Profifahrerinnen und Mitfavoritinnen Hanka Kupfernagel, Trixi Worrack und Claudia Häusler sich gemeinsam mit der Lokalmatadorin Annelie Gärtner aus dem Staub machten.

2 Runden später machte sich auch die spätere Siegerin Judith Arndt gemeinsam mit Charlotte Becker, der späteren zweiten, auf die Verfolgung. Sie konnten schon bald zur Spitzengruppe aufschließen.
Im Zuge der Konterattacke der beiden Spitzenfahrerin zerfiel das Feld in mehrere kleine Gruppen. Mieke war zunächst abgeschlagen in einer der hinteren Gruppen, konnte aber wieder nach vorne fahren und fuhr ab der 5. Runde im ersten großen Hauptfeld.
Bald wurde klar, dass die beiden vorne das Rennen unter sich ausmachen würden. In der dahinterliegenden ehemaligen ersten Ausreißergruppe wurde gebummelt, und eine Weile sah es so aus als könne das Hauptfeld wieder heranfahren und noch in den Kampf um Platz 3 eingreifen. Trixi Worrack, Claudia Häusler und Hanka Kupfernagel konnten sich jedoch – in dieser Reihenfolge – noch knapp vor einer Sechsergruppe ins Ziel retten, die sich am vorletzten Anstieg vom Hauptfeld abgesetzt hatte.

So ging es im Sprint des Hauptfeldes für Mieke und ihrer Kontrahentinnen noch um Platz 12. Im Bergaufsprint konnte Mieke dabei noch einen respektablen 16. Platz erkämpfen.
Vor dem Rennen hatte sie „vorne ankommen“ als ihr persönliches Ziel genannt. Für ganz vorne hat es nicht gereicht, aber als 7. der nicht-Profi-Fahrerinnen und als beste Nachwuchsfahrerin ins Ziel zu kommen darf sicher dennoch als Erfolg gewertet werden.

Hier geht es zum kompletten Ergebnis

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DM Zeitfahren in Zwenkau

Am Freitag, dem 22.6.2012 wurden im sächsischen Zwenkau die Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren auf der Straße ausgetragen. Bei den Frauen zählte die Meisterschaft, an der auch die Profi-Elitefahrerinnen teilnahmen, auch zur Bundesligawertung.

Für Mieke lief es nicht ganz nach Wunsch. 4 Minuten 36 Sekunden Rückstand auf die amtierende Zeitfahr-Weltmeisterin Judith Arndt sind hier sicher nicht der Maßstab, aber 1:23 Rückstand auf die gleichaltrige Lisa Fischer, die auf Platz 8 beste der Bundesligastarterinnen war, waren so sicher nicht eingeplant.
Nach eigener Einschätzung hatte Mieke sich die weitgehend flache, aber windanfällige Strecke nicht richtig eingeteilt. 33,12 Kilometer waren zu absolvieren, das längste Zeitfahren ihrer bisherigen Radsportkarriere. Auf den letzten 4 Kilometern stand frontal der böige Wind in Stärke 4-5, dafür hatte sie sich Körner aufgespart. Am Ende sah es so aus, als sei sie zu sparsam gewesen, als habe sie sich zu viele Körner aufgehoben.
Gleich nach dem Rennen galt es, dies als Erfahrung zu verbuchen und sich auf den darauf folgenden Samstag zu konzentrieren: es ging gleich mit dem nächsten Höhepunkt weiter, um 15 Uhr sollte das Rennen um die Deutsche Meisterschaft in der Eliteklasse der Frauen gestartet werden!

Hier geht es zum Ergebnis des Zeitfahrens

Hier geht es zum Stand in der Bundesligawertung nach der DM EZF

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