Krasna Lipa – auf und ab in Tschechien

4 Tage, 410 Kilometer, 124 Rennfahrerinnen, 5 Etappen und ohne Ende Anstiege. So lauten die Eckdaten zur „Tour de feminin – Krasna Lipa“, einer jährlich im Norden Tschechiens stattfindenden Rundfahrt, die gelegentlich auch durch Deutschland und – wie auch in diesem Jahr – durch Polen führt und in diesem Jahr vom 5. bis zum 8. Juli stattfand.

Auf der ersten, mit 110 Kilometer längsten Etappe lief für Mieke alles nach Plan – im Finale leistete sie im Trikot der deutschen Nationalmannschaft viel Nachführarbeit, stopfte Löcher und holte Gruppen zurück und kam schließlich mit einer knappen Minute Rückstand auf die Etappensiegerin ins Ziel.

Nicht so richtig rund lief es auf der 2. Etappe. Auch hier war Mieke im Finale dabei, musste kurz vor dem Ziel abreißen lassen und dann ging es irgendwie ziemlich durcheinander. Offensichtlich wurde sie fehlgeleitet, überquerte die Ziellinie schließlich aus der falschen Richtung kommend und musste lange bangen, überhaupt weiterfahren zu dürfen. Schließlich wurde sie im Tagesklassement auf den letzten Platz gesetzt, 10 Minuten 16 Sekunden wurden als „Strafzeit“ gewertet. Eine gute Platzierung im Gesamtklassement war damit außer Reichweite.

Der Samstag war zweigeteilt, los ging es mit einem Zeitfahren über 17,8 Kilometer. Die Wut im Bauch, die vom Vortag noch übrig war, sorgte offensichtlich für Vortrieb und Mieke konnte das wohl bester Zeitfahrresultat der bisherigen Saison einfahren. Platz 16 mit 1:18 Rückstand lassen sich sehen.
Doch damit war der Renntag noch nicht vorbei, am Nachmittag stand noch eine Etappe über 74 Kilometer auf einer 4x zu befahrenden Runde auf dem Plan. Mieke konnte sich mit ihrer Mannschaftskollegin Madeleine Sandig vom Feld absetzen und erreichte das Ziel mit ihr gemeinsam auf dem 2. Platz. Das Hauptfeld folgte eine gute Minute später.
Tipp: Miekes Leistungsdaten von diesem Tag gibt es jetzt hier zu sehen. 

Die Flucht hatte natürlich Körner gekostet, so dass auf der 5. und letzten Etappe der Akku ziemlich leer war nicht mehr viel ging. Platz 50 in der Gesamtwertung war sicher nicht das, was Mieke sich erhofft hatte – von einem 2. Etappenplatz hatte sie aber sicher nicht einmal geträumt.
Miekes Antwort auf die Frage „Wie war das denn jetzt so? Eher ein Erfolg, oder eher ein Ärgernis? Eher ein toller 2. Platz, eine erfolgreich abgeschlossene Flucht, oder eher ein Platz im Mittelfeld der Gesamtwertung? Oder alles auf einmal?“ lautete auf jeden Fall: „achja…eigentlich alles :D“

Herzlicher Dank für die Fotos: © Steffen Metzke!

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