Zurück in der Heimat

Hallo zusammen,

seit zwei Tagen bin ich nun wieder in Deutschland … und so langsam gewöhnt sich mein Körper wieder an die Mitteleuropäische Zeit. Mein Heißhunger in der Nacht nimmt ab, meine fürchterliche Müdigkeit am Vormittag auch und ich stelle auch nicht mehr, nachts um ein Uhr, aus lauter Langeweile und ungestilltem Bewegungsdrang mein Zimmer um.

140309_manifoto_0466Die letzten Wochen bin ich eine Menge im Kreis herum gefahren. Nach dem letzten Weltcup in Mexiko war ich beim Sechstagerennen in Berlin, dort wurde ich gesamt Dritte. Es folgte eine kurze Phase des Grundlage Schrubbens, dann ging es wieder ins Holzoval.

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde … aber ich war voller Vorfreude auf Frankfurt Oder! Der Grund: Endlich ist die neue Bahn fertig! Über ein Jahr hat es gedauert, die alte 287,5 m lange und 49° steile Bahn abzureißen und die neue, 250 m lange, bzw. kurze, und 43° steile, bzw. flache, Radrennbahn aufzubauen. Ich muss sagen … mir gefällt‘s! Obwohl die Alte doch auch ihren Charme hatte.

Mit viel Elan stiegen alle ins Training ein und nach dem ersten, sehr intensiven Block … folgte der zweite, sehr intensive Block. Darauf noch ein dritter, noch intensiverer Block. Und der vierte Trainingsblock war einfach nur noch eine Qual.

Zwischen Bahnlehrgang und Abflug nach Kolumbien durften wir noch mal drei Tage nach Hause, Luft holen und neue Energie tanken.

In Bogota, Kolumbien begann wieder die Kofferodyssee! Eigentlich hatten wir alles bis nach Cali durchgecheckt … aber drüben, auf der anderen Seite des Atlantiks, gibt es halt kein Eigentlich.

Alle Radkoffer kamen beim Sperrgepäck in Bogota raus und mussten neu eingecheckt werden … schlimm genug … Doch dann wollten die werten Damen und Herren der Fluggesellschaft jedes Rad einzeln sehen und die Seriennummer aufschreiben. Für die Abfertigung des ersten Rads benötigten die Herrschaften eine halbe Stunde. Jeder Sportler hatte mindestens zwei Räder dabei. Wir waren fünf Frauen, fünf Herren, acht Sprinter/Innen. Wir hatten drei Stunden Zeit.

Geht nicht ganz auf, die Rechnung!

Naja … auch wenn niemand dran geglaubt hatte … den Anschlussflug haben wir noch gekriegt.

Jedes Mal, wenn ich meinen Bericht verfasse, frage ich mich, wieso die Reise an sich spannender ist als der Wettkampf … um den es ja beim Sport eigentlich geht.

140309_manifoto_0469Also der Wettkampf:

  • 4 km Mannschaftsverfolgung
  • 16 Runden
  • vier Sportlerinnen
  • so schnell es geht fahren
  • zu dritt ankommen
  •  für uns am Ende Platz acht.

(y) <- Daumen hoch 😉 lief gut, wir sind auf dem richtigen Weg.

Und es geht weiter mit der Reise an sich.

Nach unserem Wettkampf habe ich noch vier Tage Urlaub gemacht und mir einige Wettkämpfe auf der Bahn angeschaut.

Aus meinem Fehler vor dem Abflug einen Kaffee zu trinken, wie vor dem letzten Transatlantikflug, habe ich gelernt und es dieses Mal nicht gemacht … deshalb kommt dieser Bericht auch nicht direkt aus dem Flugzeug.

Der Flug war lang, eng, nicht sooo lecker und recht unspektakulär. Meine Sitznachbarin Lisa (181 cm) und ich (ebenso 181 cm) versuchten uns spiegelverkehrt, über drei Sitze verteilt, möglichst bequem hinzulegen, um ein wenig zu schlafen. Es blieb bei dem Versuch und jeder Menge schiefen Blicken.

Kurz zu unserer Flugroute: Cali – Bogota – Madrid – Frankfurt (am Main)

140309_manifoto_0472In Madrid warteten wir auf  unser Sperrgepäck und schnell wurde klar, ungefähr ein Drittel ist abhandengekommen. Darunter mein Baby.

In Frankfurt warteten wir auf unsere Koffer und schnell wurde klar, ungefähr 100 % ist abhandengekommen. Darunter mein Koffer.  (Ist ja klar bei  100% aber es klingt einfach besser, wenn ich das nochmal erwähne.)

Ich freute mich! „Radfahren muss ich jetzt erst mal eh nicht, kurze Hosen und Sommerkleidchen benötige ich eigentlich auch noch nicht…also werde ich eine extrem entspannte Zugfahrt nach Bielefeld haben.“, so mein Gedankengang. Und so war es dann auch. J

Mein Koffer ist mittlerweile angekommen … wo mein Rad ist, weiß ich nicht … mittlerweile eventuell schon in Madrid?! Man weiß es nicht …

Bis dahin

Eure Mieke

Mehr Fotos gibt es hier. Herzlichen Dank für die Fotos an Ronny Hartnick!

mail aus mexiko, 21.1.2014

huhu ihr,

ich sitze gerade im Flieger zurück nach good old Germany!
Ich habe dummerweise vor’m Abflug noch nen Becher Caramel Macchiato runter gekippt, deshalb kann ich nicht pennen.
Umso besser um ein paar Zeilen zu den letzten ereignisreichen Wochen zu schreiben … leider auf dem Handy, deshalb kann ich für gröbere Tippfehler kein Gewehr übernehmen. 😀 gute Ausrede für mangelnde Beherrscchung der Deutschen Rechtschreibung …

So jetzt aber mal los hier, genug geschwafelt!

_D1Y6890 - Arbeitskopie 2Wo waren wir stehen geblieben?
Ich meine mich entsinnen zu können, dass ich noch nicht von der DM Omnium berichtet habe …
Tja, also ich habe gewonnen 🙂 es ist eine knappe Kiste gewesen, zwischen Stephanie Pohl und mir … und auch auf Lisa Klein und Gudrun Stock musste ein Auge geworfen werden … die beiden verfügen über eine gute Schnelligkeit, die im Omnium von ziemlich großer Bedeutung ist.

Mit den Rennverläufen möchte ich euch jetzt nicht langweilen … es sind schließlich, wie im Omnium üblich, sechs Wettbewerbe gewesen.
Viel wichtiger ist zu erwähnen, dass der Gewinn der goldenen Plakette endlich wieder mal ein schönes Erfolgserlebnis für mich gewesen ist. Und ich habe endlich mal wieder Spaß gehabt.

Hier geht es zum Bericht von der DM Omnium

Wie schon im vorherigen Bericht erwähnt, startete kurz nach Neujahr ein ganzer Reisemarathon für uns Mädels vom BDR.
Gut genährt durch Schwesterherz‘ Weihnachts-Thanks giving-Dinner, Omas Pralinen, Muttis Nudelsalat, einer Menge Kuchen von der Verwandtschaft und, nicht zu vergessen: meinen Plätzchen reiste ich nach Mallorca in’s Trainingslager.
Nach einigen Kilometern auf der Insel flogen 21/82.000.000 (wenn ich mich nicht verzählt habe …) Deutschlands nach Mexiko zum letzten Weltcup der Bahnsaison.

In Mexiko ereigneten sich einige Kuriositäten …
1. Die Sonne knallt voll auf die Überdachung der Radrennbahn, doch im Innenraum sind’s knapp 17 Grad Celsius.
2. Die Werbung auf der Bahn ist spiegelglatt, wie Glatteis … passt ja zu den frostigen Bedingungen im Innenraum.
Hach, diese mexikaniache Unbekümmertheit ist doch was feines!
Am Ende wurde die Werbung zum Glück doch noch abgeschliffen.
3. Die Deutsche Nationalmannschaft auf den Straßen Mexikos: 10 km Autobahn, im Rush-Hour-Verkehr Mexikos, 2 mal verfahren, 10 Minuten Wartezeit. Das alles um eine Straße zu überqueren. ÜBERLEBT!

Und jetzt mal zum Ernst des Lebens … wir machen diese Erlebnisreisen schließlich nicht nur zum Vergnügen, man muss sich dann und wann auch mal anstrengen.
Bei diesem (letzten) Weltcup konnten wir die Mannschaftsverfolgung, das Sratch Rennen und das Omnium bestreiten.
In der MV starteten ich (ich weiß, der Esel nennt sich immer zuerst…IAA), Gudrun Stock, Lisa Fischer und Tatjana Paller, und zwar genau in dieser Reihenfolge.
Sagen wir mal so … wir haben noch viel Entwicklungspotenzial, vor allem in der Technik!

Lisa Küllmer, auch McGyver, Ducky oder Küllmi genannt, bestritt das Scratchrennen.
Für mich blieb das Omnium. Nicht zu vergessen: unsere ausdauerlastige Sprinterin Gudrun Stock (Gehstock), die mit Miriam Welte den Teamsprint bestritt!

Zum Omnium bleibt meinerseits nicht viel zu sagen … ich habe mir mal ein bisschen was zugetraut in den Massendisziplinen … um am Ende so richtig reinhalten zu können ist der Respekt doch zu groß und die Erfahrung zu gering …

wolkenIch sitze gerade im Flieger nach Deutschland, auf einem besch******* Mittelplatz, ich kann nicht schlafen, weil ich so dumm war abends um 20 Uhr noch einen Kaffee zu trinken (sorry Robert … irgendwie muss ich ja meine letzten Pesos verpreschen). Der Gehstock Sitz vor mir – hat es also auch nicht besser erwischt mit ihrem Sitzplatz – klappt gerade ihren Sitz zurück, sodass ich noch weniger Platz habe, ich höre gerade Bad Kingdom von Moderat und eigentlich geht es mir doch recht gut!
Und noch was … Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Mutti! Bald ist das Monster wieder da!

In diesem Sinne…Tschö!

Mein Gott … Was stellt dieser Kaffee mit mir an?! Ich könnte gerade einen ganzen Roman auf dem Handy tippseln …
Nicht zu große Töne spucken, Mieke!

 

Hier meldet sich kurz Mani der Admin: Diese Zeilen kamen im Lauf des Abends von Mieke, auf der Rückreise vom letzten Bahn-Weltcup der Saison, kurz vor der Bahn-WM.

Aktueller O-Ton, quasi 😉

Hier gehts zu den Ergebnissen aus Guadalajara/Mexiko (das 2. Mal Mexiko innerhalb weniger Wochen)

Weltcup Mexiko

Mittlerweile bin ich schon wieder gut 1,5 Wochen zu Hause, frisch aus Mexiko … und auch schon wieder auf dem Sprung … morgen fahre ich zur Omniums DM nach Berlin.

Aber erstmal zu Mexiko.
Zur Vorbereitung des Weltcups flog ich für vier Trainingstage nach Wien. Dort trainierten wir auf der Bahn.
Mit dabei waren dieses mal zwei junge Küken, Tatjana Paller und Gudrun Stock, zwei Fahrerinnen aus Bayern, die 2014 in die Frauenklasse aufsteigen werden. Außerdem, wie gewohnt, Stephanie Pohl und ich. Eigentlich war Lisa Fischer auch noch eingeplant, doch im Vorfeld des Lehrgangs erwischte sie eine fiese Krankheit. Keine Angst ihr ging es schnell wieder besser, aber hart zu trainieren hätte sicher zu einer Fehlzündung geführt.

Die Tage in Wien waren durch den frischen Wind aus Bayern sehr … naja … erfrischend halt …

Mit viel Elan und Motivation ging es dann nochmal kurz nach Hause, um vier Tage später die Reise nach Mexiko anzutreten.
Mit diesem riesen Flieger, diesem Doppeldeckerding … ließen sich die 12 Stunden Flug auch nicht besser ertragen.
Um möglichst einem starken Jetlag vorzubeugen, machte ich die Nacht nach deutscher Zeit durch. Also war ich den ganzen Flug wach.

Als wir endlich in Mexiko landeten hieß es umchecken! Gepäck abholen, einen Kilometer zum Busparkplatz laufen … wobei Laufen der falsche Ausdruck ist! Unsere Gepäckbuggies durften wir nur für Luftlinie 10 Meter benutzen, danach wurden sie uns wieder abgenommen und wir mussten den ganzen Weg zum Bus, der unser Material über Nacht nach Aguascalientes fuhr, mit den Radsäcken, -koffern und -kartons kriechen …
Diese Pilgerreise zum Bus und zurück und nochmal hin und zurück, beanspruchte so viel Zeit, dass wir zu spät zum Einchecken für den Anschlussflug nach Aguascalientes kamen.
Tja und nun?! Eine halbe Nacht im Hilton war die Belohnung für unsere Schlepperei …

Am nächsten Tag lief zum Glück alles reibungslos ab. Gegen Mittag trudelten wir im Hotel ein.

Aguascalientes liegt in einer Höhe von fast 2000 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Höhe lässt einen schnell fahren, doch auch schwer atmen!
Die Tage in Mexiko vor dem Wettkampf waren von Rumleetzerei, Training und täglichen Ausflügen in die Mall nebenan geprägt. Das Jetlag ließ uns immer früh ins Bett fallen … und früh wach sein.

Die Mannschaftsverfolgung bestritten wir in neuer Besetzung … Tatjana auf vier, Stephanie auf drei, Gudrun auf zwei und ich als Anfahrerin.
Auf Tuuuuut fuhr ich also los … also nicht nur ich, die anderen natürlich auch! Erst lief allen nach Plan … doch hatte ich nicht erwähnt, dass die jungen Mädels aus Bayern frischen Wind in die Mannschaft bringen?! Das dachte sich Tatjana wohl auch und wechstelte in einer Art und Weise, dass ich bei meiner nächsten Ablöse, anstatt ans Ende des Vierers, an Position drei in die Lücke fuhr. Somit war der Vierer zum Glück immer noch ein Vierer … aber halt in einer anderen Reihenfolge als geplant … frischer Wind halt ;).

Tatjana fuhr dann noch eine ordentliche Führung und ging dann raus. (Die Zeit wird beim Dritten gestoppt)
Zu dritt fuhren wir das Ding also mit deutschem Rekord ins Ziel.

Nach dem Wettkampf gönnten wir uns erstmal einen Sprung in den Pool. Am Abend bestritt Stephi noch das Punktefahren, welches sie gewann, Herzlichen Glückwunsch nochmal!
Die letzten drei Tage verbrachten wir mit schönen Ausfahrten in die Natur, die Landschaft ist wirklich sehr beeindruckend für eine nach Aachen immigrierte Germanin aus dem Teutoburger Wald.

Die Spannung stieg am Tag der Abreise … können alle nach Hause fliegen … oder … nicht ;D

Der Grund für diese Spannung:
Eine normale Fluggesellschaft überbucht ihre Flüge zu 10 % … am Ende können aber, nach Abzug der Stornierungen, alle Fluggäste an Bord. Eine Mexikanische Fluggesellschaft überbucht ihre Flüge einfach mal zu 40 % … jetzt kann man sich ja denken, worin das Problem bestand …
Tja ein Glück, dass wir durchaus redegewandte Betreuer dabei hatten, die das dann schon für uns regelten.
Die Deutsche Auswahl konnte nach Mexiko City fliegen … weiter schreibe ich besser mal nicht ;-).

Wir begannen schon, beim Gedanken an die bevorstehende Schlepperei, zu schwitzen … Da war es durchaus eine Überraschung, dass jemand vom Reisebüro die gesamte Kofferschlepperbelegschaft des Mexikanischen Flughafens zusammengetrommelt hat, welche dann unsere Unmengen an Material zum Einchecken fuhr (die hatten nämlich Sackkarren). Eine durchaus illustre Karavane zog durch die Wüste des Mexiko Airports und hatte Spaß dabei! Ich denke, an diesem Tag verdienten alle ein üppiges Trinkgeld …

Tja, ab dem Zeitpunkt, an dem eingecheckt worden war, passierte nichts spannendes mehr.
Der Rückflug verging relativ schnell, wir flogen über Nacht mexikanischer Zeit und konnten schlafen, schließlich mussten wir jetzt nicht mehr zwingend gegen ein Jetlag ankämpfen.

Also ich werde jetzt mal packen … für die DM Omnium in Berlin … im Januar und Februar habe ich sicherlich wieder etwas zu berichten!

Teutoburger (oh du fröhliche …) Wald – Aachen – Düsseldorf – Mallorca – Berlin – Frankfurt Oder – Berlin – Frankfurt a.Main – Mexiko – Frankfurt a.Main – Aachen – Berlin – Aachen – Frankfurt Oder – Berlin – Frankfurt a.Main – Kolumbien – Frankfurt a.Main – Teutburger Wald – PAAAUUUSEEEEEE

Bis dahin ein besinnliches Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Eure Mieke

EM Bahn Apeldoorn, Weltcup Manchester: Teil 2

Wo waren wir stehen geblieben?! Ah ja!

Flug nach Manchester …

Ja, der Flug war recht unspektakulär, gestartet, geflogen, gelandet.
Am Manchester Airport wurde ich direkt vom Shuttle Service gekidnapped und ins Hotel chauffiert.

Am nächsten Tag begann das Bahntraining. Dafür, dass ich die ganze Woche davor höchstens mal 25 Minuten auf der Rolle saß, lief es erstaunlich gut. Weniger ist halt manchmal mehr!
An den Tagen vor dem Wettkampf haben wir viel, wirklich sehr viel geschlafen, manchmal ein bischen trainienrt und lecker, lecker Kuchen im Cafe gegessen. Hochwertige Kohlenhydrate vor dem Wettkampf sind schließlich wichtig.
Durch diesen effektiv, animalischen Zeitvertreib in der Vorwettkampfphase, mussten wir nicht lange auf den Race-Day warten.

Wie in Apeldoorn startete ich den Vierer und brachte diesen auf Reisegeschwindigkeit … und wie in Apeldoorn schafften wir es leider nicht, die 4:40 Minuten Marke zu knacken und fuhren am Ende eine 4:43.
Diese Zeit war schon etwas enttäuschend für uns, da es an den Vortagen ziemlich gut lief.
Auf diese Ernüchterung folgte die schlechte Nachricht, dass das Omnium für mich flach fällt. Grund dafür waren Missverständnisse des neuen UCI Reglements zur Qualifikation zum Weltcup. Genauso wie mir erging es Lucas Liss, der auch nicht starten durfte.

So schaute ich mir das Omnium mal aus einer anderen Perspektive an … lerning by watching … oder so.

Aber ganz ehrlich … ich hätte mir im Omnium schon gerne nochmal bewiesen, dass ich es doch kann und dass die EM einfach nicht mein Wettkampf war. Schade Schokolade!

Dann war der Weltcup auch schon wieder vorbei. Der Rückflug war wegen eines kaputten Tankwagens und leicht stürmischer Windverhältnisse etwas spektakulärer als der Hinflug, doch am Ende rumpsten wir heile in Düsseldorf auf und blieben „angeschnallt, bis die entgültige Parkposition erreicht“ war.

Bald geht es weiter! Aachen -> Wien -> Aachen -> Frankfurt -> Mexico -> Frankfurt -> Aachen

„¡Arriba! ¡Arriba! ¡Ándale! ¡Ándale!“ Eure Speedy Mieke Gonzales

EM Bahn Apeldoorn, Weltcup Manchester

So liebe Leute,

ich bin wieder im Lande, obwohl … eigentlich wohne ich ja jetzt fast in Holland. Ich bin zum Studium nach Aachen gezogen und stelle mich jetzt der Herausforderung der Dualen Karriere.

In den letzten Wochen begann die Bahnsaison 2013/14. Los ging es mit der Europameisterschaft im holländischen Apeldoorn. Ich startete mit Lisa Fischer, Lisa Küllmer und Stephanie Pohl in der Mannschaftsverfolgung und das Omnium durfte ich auch fahren. Während des Bahnlehrgangs in Berlin versuchten wir, im Vierer, so gut es ging uns aufeinander einzustellen und technisch sauber zu werden. Vor dem Lehrgang haben wir nur in einem kurzen Lehrgang in Köln gemeinsam den Vierer geübt.
Im Training stellte sich schnell heraus, dass gewisse Leitungsunterschiede bestehen, doch wenn man den leistungsstärkeren mehr Führungsarbeit zuteilt, sollte eine passable Zeit drin sein.
Als wir in Apeldoorn zum ersten Mal die Bahn testeten, bewahrheiteten sich die Erzählungen jener Sportler, die schon mal auf der Bahn gefahren sind. Durch extrem lange Kurven und kurze Geraden fährt mal eigentlich nicht im Oval, sondern im Kreis, außerdem herrschen auch bei hohen Geschwindigkeiten keine besonders große Fliehkräfte in den Kurven, wodurch man sich extrem langsam fühlt.
Hinzu kommt noch, dass das Holz klebt wie Kaugummi, was dazu führt, dass man sich nicht nur langsam fühlt, sondern man auch langsam ist.

Wir Deutschen Mädels starteten als erstes, nicht nur als erstes in unserer Disziplin, sondern als erstes im Wettkampf.
Da fällt mir gerade ein, dass ich auch noch angefahren bin, somit war ich die erste auf jedem Meter der Bahn, alle anderen kamen danach!!! YES!
Unsere Zeit von 4:44 Minuten sieht zwar schön auf dem Papier aus, doch für das kleine Finale hätten wir eine Zeit von 4:38 Minuten auf’s Parkett legen müssen. Am Ende sprang Platz acht für uns raus.

Am Samstag und Sonntag fand das Omnium statt. Leider hatte ich schon am Donnerstag nach dem Training ziemlich starke Atemwegsbeschwerden. Durch die Mannschaftsverfolgung wurden diese Beschwerden nicht gerade gelindert und mit jedem weiteren Wettkampf im Omnium wurden die Schmerzen schlimmer.
Diese Probleme sollen allerdings keine Ausrede für meine nicht allzu guten Ergebnisse im Omnium sein. Schon im ersten Wettbewerb, der fliegenden Runde fand ich nicht die richtige Spannung, um wirklich alles zu geben. Dementsprechend mittelmäßig war auch meine Zeit. Diese war sehr ernüchternd für mich und ich kam auch in den folgenden Wettbewerben nicht mehr auf den grünen Zweig.
Am Sonntagnachmittag war der Spaß dann vorbei und am Ende wurde ich zwölfte.
Genauso wie die EM langsam ausklang, wurde meine Stimme immer leiser, bis mich am Ende kaum noch wer verstand. In den nächsten Tagen wollten mich meine Atemwege nochmal so richtig ärgern und die, ich glaube man nennt es Angina, weitete sich auf mein Näschen aus, sodass ich so verschleimt, wie schon lange nicht mehr war.

Glücklicherweise hatte ich eine Woche Zeit, alles auszukurieren und die Erkältung verschaffte mir außerdem mal so richtig trainingsfrei.
Am Sonntag dem 27.10. trat ich, mit den neusten der neuen Abwehrkräfte ausgestattet und ultra ausgeruht, den Flug nach Manchester an!

Bis dahin
Eure Mieke (geht jetzt wieder studieren)